“Less is more” in der Architektur- und Immobilienbranche
Mies van der Rohe, einer der bedeutendsten Architekten der Moderne (1886 – 1969)
Reduktion auf das Wesentliche in der Bauplanung
Eine auf das Wesentliche reduzierte Bauplanung und Baubegleitung, die klar strukturiert und modular aufgebaut ist, ermöglicht eine planerische Vielfalt von zeitloser Eleganz und Wertigkeit. Das gilt für die bewusst wahrnehmbare Raum- und Fassadengestaltung, wie auch für die im Detail stimmige Funktionalität.
So werden wirtschaftlich optimierte Lösungen mit hohem architektonischem Anspruch machbar. Früh bedacht lassen sich auch Nutzungsänderungen für ein Lebenszyklus-Haus vorausplanen. Das gilt für einzelne Wohnhäuser und Wohnanlagen wie auch für Nichtwohngebäude.

Baukultur
Kluge Baukonzepte gab es schon immer. Sehen wir uns die großen, alten Bauernhäuser an mit ihren zumeist westlich angeordneten Stallungen und Strohspeichern über dem Wohnbereich. Diese waren in früher Zeit energetisch ebenso optimiert wie alte Stadthäuser, geschlossen angeordnet, mit windgeschützten und auch der Belichtung und Belüftung dienlichen Innenhöfen. Ebenerdig Ladengeschäfte und Handwerksbetriebe, darüber eingebettet die Wohngeschosse. Oder nehmen wir Hofanlagen, mit reihum angeordneten Gebäuden. Flächenoptimiert und vielfach nutz- und wandelbar. Terrassenwohnanlagen in Hanglage, eine Symbiose aus Geschossbau und Reihenhaus, schräg übereinander gestapelt (Schweiz, Zürichsee)
In der jüngsten Vergangeneheit haben sich die Standards immer schneller geändert. Vermeintlicher Komfort hat zugenommen. Wertvolle technische Errungenschaften wie auch traditionelle und ortsprägende Bauformen sind in Vergessenheit geraten. Wir sind dabei, diese wieder zu entdecken. Ein enormes Potential steht uns zur Verfügung. Wir können aus der reichhaltigen Geschichte nur lernen.
Alte und in Unprakmatismus erstarrte Bebauungspläne müssen von ihrer Zwanghaftigkeit befreit werden. Es braucht Mut und Wahrnehmung gebauter Beispiele, die anderes ermöglichen. Wie die Gartenstadt-Siedlungen aus den 20ern und 30ern. Es braucht Mut, experimentelles zuzulassen und neue Potentiale (wieder) zu entdecken. Um unserer größten Aufgabe, der Wertschätzung des Bodens, unser aller Gut, gerecht werden zu können, müssen wir unkonventionelle Denkmodelle zulassen und uns öffnen. Für unser Gemeinwohl. Für eine Baukultur, die uns zu neuen Wegen inspiriert.
Gesundes Wohnen
Mit der bewussten Auswahl von Naturbaustoffen und unbedenklichen Materialien wie Ziegel, Holz, Kalk, Lehm, Hanf oder Stroh, garantieren wir ein gesundes Wohnklima. Über Generationen hinweg. Gerade in Wohn-, Arbeits- und Schlafräumen machen sich unbehandelte und qualitätsvolle Baustoffe bezahlt. Wenn sich unser Körper dann noch in einem Zirbenbett entspannt erholen darf, umgeben von angenehm gefilteter Raumluft, können wir uns glücklich schätzen.
Gesundes Wohnen beinhaltet auch die nächtliche Netzabschaltung oder Minimierung von Strahlenbelastung (entsprechende Materialwahl, LAN-Kabelanschluss), sowie Verzicht auf Beschichtungen und Oberflächen, die Weichmacher und andere bedenkliche Stoffe enthalten.
Entstehende Mehrkosten lassen sich u.a. durch eine geradlinige und optimierte Bauweise oder durch Einsparung unnötiger Flächen kompensieren. Ist etwa im Bad nur der absolut erforderliche Teil gefliest, erhöht sich die Raumluftqualität, indem die Wandöberfläche mehr Luftfeuchte aufnehmen (und wieder abgeben) kann. Hochwertige Materialien steigern so den Wert Ihrer Immobilie und sorgen langfristig für hohe Lebensqualität.
Wertschöpfung durch Nachhaltigkeit
Ein möglichst ressourcenschonender Einsatz regionaler, wiederverwertbarer und nachwachsender Rohstoffe schont unsere Natur und ermöglicht uns in der Zukunft einen hohen Lebensstandard sowie den Erhalt unseres kostbaren Lebensraumes. So finden diese Baustoffe immer mehr Beachtung in unserem Bewusstsein. Werner Sobeck (Stuttgart) hat ganze Gebäude aus Recycling-Material hergestellt und auch den Nachweis der Wirtschaftlichkeit erbracht.
So lässt sich beispielsweise (unbehandeltes) Altholz (Bsp. Fassadenbrett, Balken, Holzdiele) bei Um- oder Erweiterungsbauten sinnvoll einsetzen und wieder verwerten. Der Charakter eines Hauses oder eines Raumes kann so mitgestaltet und hervorgehoben werden. Lehmputz (im Gegensatz zu Zementputz) kann bei Veränderungen wieder verwendet werden. Wir müssen den automatisierten Denkprozess stoppen und uns für nachhaltige Herstellungs- und Montageprozesse öffnen.
Wir sind es noch immer gewohnt, “massiv” zu denken. Nur für den heutigen Anspruch. Doch es geht besser. Wir sind im Stande, so zu bauen, dass ein Gebäude jederzeit wieder abtragbar und zerlegbar ist. In seine Einzelteile. Baustoffe lassen sich so z.T. wieder verwenden oder neu aufbereiten. Für die Generation nach uns…
Baustoff Holz
Der Baustoff Holz stellt diese Vorzüge seit unzähligen Generationen besonders unter Beweis! In den letzten Jahren hat man das Holz wieder entdeckt. Kein anderes Material vereint so viele Vorzüge (auch im Brandschutz!). Mittlerweile lassen sich bis zu einhundert Meter hohe Gebäude in Holzbauweise herstellen (wenngleich die pure Machbarkeit nicht ausschlagebend sein sollte). Es lassen sich gleichermaßen mehrgeschossige Wohnanlagen in moderner Holz-Modulbauweise herstellen wie kleine Modulhäuser (Mini-, Tinyhaus). Auch Fassaden lassen sich u.a. völlig unbehandelt oder nur carbinisiert nahezu wartungslos herstellen.
Die technischen wie auch die gestalterischen Möglichkeiten sind vielfältig. Nahezu unbegrenzt. Besonders vorteilaft und konkurrenzlos zeigt sich Holz bei Um- und Erweiterungsbauten sowie bei Gebäudeaufstockungen durch geringes Gewicht, hohen Vorfertigungsgrad und schnelle Montagezeiten. Auch im Falle eines Rückbaus!
Goldenes Handwerk
Unser aller Anliegen sollte es sein, unsere heimischen Handwerksbetriebe zu unterstützen. Unseren Mittelstand. Daheim, in unserer Region. Sie stellen einen wichtigen Bestandteil der regionalen Wertschöpfungskette dar und sichern unsere heimischen Ausbildungs- und Arbeitsplätze und somit den Wohlstand und Fortbestand unserer Gesellschaft. Und unserer Kinder. Hochwertige Handwerkskunst, teils über Jahrhunderte überliefert und weiter entwickelt, prägt und bewahrt unsere Baukultur.
Planungsoptimierung
Schon in der frühen Planungsphase wird die Grundlage geschaffen für ein weitsichtiges und kostenoptimiertes Konzept. Durch geschickte Anordnung der Räume, bei maximaler Funktionalität, lassen sich Kosten rechtzeitig eimsparen. Das betrifft die Fassaden-Struktur mit der Festlegung von Fenster- und Türformaten ebenso wie eine möglichst einfache Tragstruktur oder minimierte Leitungstrassen für die Technische Ausstattung.
Eine kluge Planung verfolgt nicht nur die Gestehungskosten (Invest). Wichtig sind die Lebenszykluskosten. Diese umfassen auch die Zeit nach dem Einzug. Mithin sämtliche Folgeausgaben für Wartung, Unterhalt und Betrieb eines Gebäudes (Wasser, Heizung, Kühlung, Beleuchtung u.s.w.). Über Jahre und Generationen hinweg.
Wohnen in Gemeinschaft
Unsere Gesellschaft braucht die Gemeinschaft. Über alle Generationen hinweg. Attraktive Wohnanlagen mit Gemeinschaftsräumen und gemeinschaftlichem Innenhof und Gartenanlage für Selbstversorgung ermöglichen Begegnung und gemeinsame Aktivitäten. Dies alles ist möglich, ohne den privaten Rüczugsbereich zu beschneiden. Es ermöglicht jedoch kleinere Grundrissflächen für den Einzelnen, wenn untergeordnete oder selten genutzte Räume allen gemeinsam zustehen. Das spart Kosten und Ressourcen (Suffizienz) und bringt uns wieder zurück in eine Lebensform, von der Senioren und Kinder ganz besonders profitieren. Es ist eine Bereicherung.
In Dänischen Wohnanlagen, die ich in den 90er Jahren besucht hatte, gab es eine markante Auffälligkeit. Die Wohnhäuser waren Teil der Dorfgemeinschaft. In einem Gemeinschaftshaus konnte man Gästezimmer oder andere Nutzräume nach Bedarf anmieten. In der “Kantina” konnte man gemeinsam zu Abend essen, Geburtstage feiern oder einfach nur miteinander kommunizieren oder einen Filmabend veranstalten. Die Zubereitung erfolgte über die Dorfbewohner. Der Zusammenhalt, das Vertrauen untereinander, die gegenseitige Unterstützung waren enorm. Zu wissen, man is(s)t nicht allein, man kann sich einbringen mit seiner Erfahrung, gerade im Alter, ist eine unschätzbare Lebens-Qualität.
Mini- und Tiny-Häuser
Im Gegensatz zum klassischen Haus kann ein auf das Wesentliche reduzierte Minihaus oder ein “Tinyhouse” einen Beitrag leisten, um den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen gerecht zu werden. Auf “wenigen” Quadratmetern lassen sich optimierte und somit raum- und kostensparende Wohnmodule herstellen. Hinsichtlich Wohnqualität stehen sie massiven Gebäuden in keiner Weise nach. Als echtes “Tinyhouse” sind sie standortungebunden wie ein Cirkus- oder Wohnwagen. Der bewusste “Rückzug” auf das Wesentliche, 30 bis 40 qm Wohnfläche sind i.d.R. noch mit einem Kranwagen verladbar und mittels Tieflader strassentechnisch transportabel.
Es stellt in jedem Fall eine berechtigte und sinnvolle Alternative zu vielerorts maßlos überteuerten Immobilien dar. So lässt sich ein eigenständiges Mini-Haus/ Tinyhouse u.U. sowohl in einem Garten (Baurecht beachten!) aufstellen, oder in einer kleinen Wohnanlage. Die dafür benötigten Parzellen können entsprechend minimiert werden, Eigentum ist so wieder leistbar und für jedermann erschwinglich. Und dies muss in einer Gesellschaft ein Grundrecht sein. Ein Menschenrecht.
Energetische Standards bei Immobilien
Grundsätzlich gilt: Auf Unnötiges sollte verzichtet werden. Bereits im Herstellungs- und Montageprozess liegen Einsparmöglichkeiten. Der Einsatz regionaler Komponenten – kurze Wege – reduziert den Anteil Grauer Energien. Dauerhaft verfügbare und umweltfreundliche Energiequellen wie Erdwärme, Wasser, Wind und Sonne liefern uns die gegenwärtig günstigsten Energien. In ländlichen und waldreichen Gegenden steht naturgemäß auch Holz (Hackschnitzel, Pellets, Stückholz) zur Verfügung. Passive Energiequellen wie Sonnenenergie und Abwärme von Hausgeräten und Abwasser senken die Heizlast zusätzlich.
Allzwecklösungen gibt es nicht. Energiekonzepte müssen dem jeweiligen Projekt und Standort individuell angepasst werden. Dazu gehören auch Einfallsreichtum und Mut für unkonventionelle Lösungen. Für Bestandsgebäude gelten nicht die gleichen Voraussetzungen wie für Neubauten. Thermische Sanierungsmassnahmen sind nicht immer wirtschaftlich herzustellen. Sie müssen sich rechnen. Öffentliche Förderungen allein dürfen nicht ausschlaggebend sein. Im Zweifelsfall müssen Prioritäten gesetzt werden. Insbesondere dann, wenn in wenigen Jahren eine bauliche Veränderung oder Umnutzung anstehen sollte.
Verordnungen allein helfen nur einer Industrie, die davon profitiert. Nicht jeder technisch intakte und hochwertige Niedertemperatur- oder Brennwertkessel (Gas, Öl), lässt sich wirtschaftlich ersetzen. Zusätzliche klimaneutrale Heizkonzepte wie kleine Wärmepumpen in Verbindung mit Solarthermie, PV-Anlagen mit Batteriespeicher oder Eisspeicher können sinnvolle Nachrüstungen sein. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Dazu zählen u.a. Standort, Gebäudegeometrie, thermische Gebäudehülle (U-Wert) und indiviueller Nutzerwunsch. Bei Wohn-Anlagen sollte ein Nahwärmekonzept (Bsp. Energie-Genossenschaften) geprüft werden. Lässt sich die Abwärme von nahegelegenem Gewerbe nutzen, profitieren beide Seiten davon. Letztlich wir alle.
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